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WIG-Schweißverfahren

Wolfram-Inert-Gas-Schweißen

Das WIG-Schweißen („Wolfram-Inert-Gas-Schweißen“, auch bekannt als TIG-Schweißen „Tungsten Inert-Gaswelding“) ist „die Königin unter den Schweißverfahren”, da diese Art des Schweißens als besonders anspruchsvoll gilt und deshalb nur für ausgebildete und geübte Anwender zu empfehlen ist.

Das WIG-Schweißen gehört zur Gruppe der Schmelzschweißverfahren. Inerte Gase, meist Argon, schirmen beim WIG-Schweißen den kompletten Schweißbereich ab und schützen den Lichtbogen, der frei zwischen einer nicht abschmelzenden Elektrode aus Wolfram und dem Werkstück brennt. Ein manuell zuzuführender Zusatzwerkstoff in Form eines Schweißstabs bildet im Schmelzbad die Schweißnaht.

Durch den spritzerfreien Schweißprozess lassen sich besonders hohe Nahtqualitäten erzielen. Dadurch bezeichnet man das WIG-Schweißverfahren oftmals auch als „sauberes” Schweißverfahren. Die sehr hohen Nahtqualitäten sowie die nahezu perfekte Optik der WIG-Schweißnähte ist in vielen Industriezweigen wie z. B. im Maschinen- und Anlagenbau, in der Lebensmittelindustrie oder im Pharmabereich unverzichtbar.

Unsere professionellen WIG-Schweißgeräte der Power-TIG-Serie eignen sich besonders gut für eine präzise Abstimmung der Schweißparameter auf die jeweilige Schweißaufgabe und werden somit allerhöchsten Anforderungen gerecht. 

Einsatzbereiche für nicht brennbare Schutzgase - WIG-Schweißen
WIG-Schweißen / TIG-Anlagen

Vorteile des WIG-Schweißverfahrens

  • Vielseitig, da grundsätzlich für alle gängigen, schweißbaren Metalle geeignet
  • Sehr gute Schweißnahtqualität
  • Präzise in der Anwendung und Lichtbogensteuerung
  • Für alle Schweißpositionen geeignet

Nachteile des WIG-Schweißverfahrens

  • Erfordert geübtes Fachpersonal, da zweihändig gearbeitet werden muss
  • Erfordert gründliche Schweißnahtvorbereitung
  • Vergleichsweise zeitaufwändig, da der Schweißvorgang relativ langsam erfolgt

Verwendetes Schutzgas

Zum WIG-Schweißen eignen sich nur inerte Schutzgase. Das inerte Schutzgas schirmt beim WIG-Schweißen den kompletten Schweißbereich von der Umgebungsluft ab und verhindert somit ungewollte chemische Reaktionen mit den beteiligten Werkstoffen. Inerte Schutzgase stabilisieren zuverlässig den Lichtbogen und eignen sich daher optimal zum WIG-Schweißen. Meist wird Argon-Gas verwendet (min. 99,996 %). Es gibt aber auch Reinheiten von bis zu 99,999 %.

Bei der Zufuhr von Schutzgas ist es wichtig, die geeignete Durchflussmenge zu bestimmen. Die Durchflussmenge hängt von verschiedenen Faktoren ab. Diese kann je nach Bedarf bzw. Schweißaufgabe individuell und optimal am Druckminderer angepasst werden.

WIG-Schweißen - Argongas-Flasche
Sauber und stark im Ergebnis: Das WIG-Schweißverfahren

Lichtbogenarten

Beim WIG-Schweißen werden zwei Arten des Lichtbogens unterschieden (AC/DC):

1. Gleichstrom (DC)
Mit der Stromart „Gleichstrom“ können niedrig- und hochlegierte Stähle, Kupfer, Messing und deren Legierungen verschweißt werden. Ferner kann auch Titan und Tantal mit Gleichstrom geschweißt werden. Bei negativ gepolter Wolframelektrode (Minus-Pol) und positiv gepoltem Werkstück (Plus-Pol) entsteht die für den Schweißvorgang benötigte Hitze am Werkstück und nicht an der Wolframelektrode. Durch zusätzliches, spitzes Anschleifen der Wolframelektrode kann dabei ein stabil brennender Lichtbogen gehalten und ein sicherer Schweißprozess gewährleistet werden.

Schweißbare Materialien: Kupfer und Kupferlegierungen, Nickel und Nickellegierungen, niedriglegierte Stähle, hochlegierte Stähle, Sondermetalle wie Titan, Zirkonium, Tantal

2. Wechselstrom (AC)
Ausschließlich zum WIG-Schweißen von Leichtmetallen, wie z. B. Aluminium, Magnesium und deren Legierungen nutzt man die Stromart „Wechselstrom“. Wechselstrom ist notwendig, um die Oxidschicht des Grundmaterials aufzubrechen und ein Schmelzbad zu erreichen ohne die Wolframelektrode dabei zu zerstören. Zum WIG-AC-Schweißen setzt man Wolframelektroden mit leicht angeschliffenem Stumpf ein, der sich beim Schweißprozess zu einer Kalotte ausbildet.

Schweißbare Materialien: Aluminium und dessen Legierungen, Magnesium und dessen Legierungen

Wussten Sie schon?

  • Im Gegensatz zu vielen anderen Schweißverfahren wird beim WIG-Schweißverfahren das Massekabel generell an den Plus-Pol (+) der Stromquelle angeschlossen.
  • Beim WIG-Schweißen von Edelstahl entstehen ungewollte Anlauffarben, die sich aber schnell und einfach mit unseren Schweißnaht-Reinigungsgeräten der Clean-Fix-Serie entfernen lassen.