Gerätesicherheit - IP-Schutzarten in der Schweißtechnik
Schweißtechnische Geräte müssen nach DIN EN 60529 entsprechend ihrer Beanspruchung durch Fremdkörper und Wasser einer bestimmten IP-Schutzart angehören. Die Schutzart stuft den Schutz ein, den das Gehäuse den elektrischen Komponenten im Inneren bietet und gibt vor, in welcher Umgebung das schweißtechnische Gerät verwendet werden darf. So dürfen z. B. alle Geräte unter Schutzart IP 23, lt. beruflicher Versicherer, nicht im Freien eingesetzt werden. Der Schutz der Anwender:innen steht dabei immer im Vordergrund.
Begriffserklärung: Die IP-Schutzart benennt die Eignung von elektrischen Betriebsmitteln (u. a. auch von schweißtechnischen Geräten aber auch anderen, herkömmlichen elektrischen Geräten wie z. B. Leuchten und Installationsmaterial) bei verschiedenen Umgebungsbedingungen und den Schutz von Menschen gegen eine potenzielle Gefährdung. Die Abkürzung „IP” steht dabei für „Ingress Protection“ (dt. Schutz gegen Eindringen).
In der Schweißtechnik ist die IP-Schutzart ein wichtiger Indikator für die Umgebungsbedingungen, zur sicheren Verwendung von schweißtechnischen Geräten und den Schutz der Anwender:innen. Schweißtechnische Geräte sind, je nach deren Auslegung, unterschiedlich stark gegen Umgebungsbedingungen geschützt. Dabei geht es um den Schutz vor eindringenden Fremdkörpern und Nässe als auch um den Berührungsschutz durch die Anwender:innen. Bedingungen, bei denen die angegebene Schutzart gewährleistet ist, können mit der IP-Schutzart explizit ausgewiesen werden. Besonders bei der Anwendung im Freien, z. B. auf Baustellen und bei Montagetätigkeiten, muss auf eine geeignete IP-Schutzklasse geachtet werden, um einen sicheren Betrieb des Gerätes zu gewährleisten und die Gefährdung der Anwender:innen möglichst auszuschließen.
Grundlegend lässt sich sagen: „Je höher die Zahl, umso höher ist der Schutz!“
Wo ist die IP-Schutzart ausgewiesen?
In der Regel finden Sie die Angaben zur IP-Schutzart auf den Typenschildern der elektrischen Geräte, so auch bei unseren Schweißgeräten. Darüber hinaus finden Sie die IP-Schutzart auch in den technischen Daten Ihres TECHNOLIT-Gerätes, wie z. B. in der Betriebsanleitung, im Hauptkatalog bzw. Blätterkatalog sowie im eShop.
Die Typenschilder befinden sich stets außen an den schweißtechnischen Geräten, meist an der Geräte-Rückseite. In seltenen Fällen aber auch an der Gehäuse-Unter- oder Oberseite, je nach Platzverhältnis.
Wie ist der IP-Code zu deuten?
Wussten Sie schon?
Man könnte annehmen: „Viel hilft viel!“ – das wäre aber überzogen und wird den Anforderungen in der Realität nicht gerecht. Für MIG/MAG- und WIG-Schweißgeräte, die weitestgehend nur in windgeschützten Innenräumen zum Einsatz kommen, reicht die Schutzart IP 21 bzw. 22 aus. Allerdings ist für tragbare Inverter-Schweißgeräte und z. B. Plasma-Schneidanlagen die Schutzart IP 23 Grundvoraussetzung, um solche Geräte bei Montagearbeiten auf Baustellen und im Freien sicher einsetzen zu können. Es lohnt sich also, sich bereits im Vorfeld konkrete Gedanken über die spätere Verwendung des neuen, schweißtechnischen Gerätes zu machen.
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